Aufbruch der Störche

Die Geschichte meiner Großmutter als Krankenschwester im Ersten Weltkrieg, und warum sie meinen Großvater heiratete.

Erika wächst auf einem Gutshof in Westpreußen auf. Ihr sehnlichster Wunsch ist es, eine Ausbildung zu machen, doch ihre Mutter möchte für sie möglichst schnell eine gute Partie finden. Als Erika sich mit Axel verlobt, sind die Familien erleichtert. Dabei haben die beiden zunächst nur einen heimlichen Pakt geschlossen, um Zeit zu gewinnen: Vor einer möglichen Heirat kann Axel in Ruhe Medizin studieren, und Erika darf nach Dresden an die Kunstgewerbeschule. Doch mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges zerschlagen sich alle Pläne. Und während Axel sich an der Front seiner Gefühle für Erika immer sicherer wird, verliebt diese sich in einen anderen Mann …

Aufbruch der Störche ist mein fünfter Roman. Es ist ein sehr persönliches Buch, da es von meiner Familie handelt. Als Kind lebten wir mit meiner Großmutter Erika im gleichen Haus, und sie erzählte mir aus ihrer eigenen Kindheit und von ihrer Zeit im Lazarett oder las mir aus ihren Erinnerungen vor. Es waren glückliche Jahre für sie, nach denen sie sich ein Leben lang zurücksehnte. Für sie war es trotz all der Leiden, die sie miterlebte, und trotz der harten Arbeit eine gute Zeit, in der sie tatkräftig und selbstbestimmt sein konnte – ganz im Gegensatz zu der Rolle, die die Gesellschaft damals für sie bereithielt.

Meine Großmutter ist bereits seit einem halben Jahrhundert tot. Doch als ich das erste positive Feedback zu dem Manuskript bekam, dachte ich im ersten Moment: Das muss ich meiner Großmutter erzählen, das ist doch unser Buch!